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The Features: Wilderness (Review)
Artist: | The Features |
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Album: | Wilderness |
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Medium: | CD | |
Stil: | Wave Pop |
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Label: | Serpents and Snakes/BMG Rights Management | |
Spieldauer: | 36:10 | |
Erschienen: | 14.09.2012 | |
Website: | [Link] |
Welche Musik macht wohl eine Band, die aus Nashville, Tennessee stammt? Wer jetzt „Country“ ruft, selbst wenn er es mit dem Zusatz „Rock“ versieht, hat bei den FEATURES schon verloren. Würde höchstens hinhauen, wenn „Country“ etwas wäre, bei dem sich INTERPOL und FRANZ FERDINAND auf der staubigen Dorfstraße zum Duell treffen und INTERPOL um Sekundenbruchteile verlieren. Okay, bei „How It Starts“ deutlicher.
Nur ein Verweis, um zu verdeutlichen in welche musikalische Richtung es geht. THE FEATURES kupfern nicht ab, sie sind der eigene Quell ihrer quietschebunten Rock’n‘Roll-Wave-Pop-Show. Knallige Rhythmen treffen auf Swamp Rock mit fieser Farfisa-Orgel und Twang-Gitarren. Gleich der Opener „Content“ ist ein geschüttelter und nicht gerührter, höchst tanzbarer Cocktail, ein waviges Mini-Opus in 2:34 Minuten. Das folgende „Kids“ beschreibt die Band als Mix aus den MONKS und DEEP PURPLE. Für die Erwähnung der MONKS gibt es einen Sonderpunkt, und dass die Einschätzung irgendwie hinhaut, noch einen dazu.
„Wilderness“ kennt seine Pappenheimer. Fußt im tanzbaren Wave-Pop der frühen 80er des letzten Jahrhunderts, lässt gerade durch die Keyboard-Sounds wohlige Erinnerungen an die B-52s wach werden, während rhythmisch die poppigen Momente der TALKING HEADS nicht weit entfernt sind. THE FEATURES kennen die Musikgeschichte der letzten 40 Jahre, suchen sich ihre Zutaten heraus und fabrizieren ein eigenes Gebräu. Selbst die Balladen bersten vor Druck, und eigentlich straighte Rocker werden durch Keyboard- und zappelige Rhythmus-Beigaben zu kleinen psychedelischen Monstern. Glatt geeignet als Soundtrack zu einem Russ Meyer-Film. „Faster Pussycat, kill kill“, schnurrt es alleweil und von Ferne grüßen die Gebrüder MAEL, auch wenn Sänger Matt Pelham ein ganz anderes, dunkler getöntes und aggressiveres Kaliber als der smarte RON ist.
Mit „FATS DOMINO“ gibt es kurz vorm Ende einen Herz-Schmerz-schunkeln-mit-Elvis-Song vom Feinsten. Das folgende, nervöse „Love Is“ macht allerdings ganz schnell Schluss mit möglicherweise einsetzender Beschaulichkeit. „Chapter III“ schließlich ist ein passendes Finale. Witz, Cleverness, kurze besinnliche Momente und Pop goes the weasel in vier Minuten zusammengefasst. „Hang Down Your Head, Tom Dooley“ trifft auf „This Town Ain't Big Enough for Both of Us“. Insofern ganz Nashville. Nur ohne Cowboys.
FAZIT: Wenn Gott wirklich ein DJ ist, gehört „The Wilderness“ zu seinem Standard-Repertoire. Abwechslungsreicher Wave’n’Roll-Zirkus, mit weiteren Attraktionen in den Arenen nebenan.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Content
- Kids
- Another One
- Big Mama Gonna Whip Us Good
- How It Starts
- Rambo
- Offer Up
- Golden Comb
- Fats Domino
- Love Is
- Chapter III
- Bass - Roger Dabbs
- Gesang - Matt Pelham
- Gitarre - Matt Pelham
- Keys - Mark Bond
- Schlagzeug - Rollum Haas
- Wilderness (2012) - 11/15 Punkten
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